Barbie und Ken, Abnehmspritze, Hyaluron-Trend: für die ästhetische Medizin steckte das Jahr 2023 voller Möglichkeiten. Tatsächlich wuchs die umkämpfte Branche fünfmal so stark wie das gesamte Gesundheitswesen. Geht die Rekordjagd in 2024 weiter? Aktuelle Zahlen von jameda.de geben Aufschluss.
Berlin, 19.12.2023 - Einen Hals wie Barbie und ein Kinn wie Ken: Nach der Juli-Premiere des Films mit Margot Robbie und Ryan Gosling schnellten Anfragen zur Stärkung der Kinn-Kontur und Trapezmuskel-Behandlung weit nach oben. Ähnliche Euphorie erregte das im Sommer zugelassene Semaglutid-Präparat Wegovy, von dem sich Patienten dauerhafte Gewichtsreduktion ohne Jo-Jo-Effekt versprachen.
Doch war 2023 wirklich ein gutes Jahr für die plastische und ästhetische Chirurgie? jameda.de hat den Status quo in Bezug auf Wachstum, Patientenzufriedenheit und die wichtigsten Leistungen in Deutschland untersucht - mit klaren Aussichten für 2024.
2023: Starkes Wachstum der beliebtesten Fachgruppe
Aktuell listet jameda.de 1.187 plastische und ästhetische Chirurgen, die täglich etwa 6.000 Patienten versorgen. 2023 kamen 74 neue Profile von Praxen und Behandlern hinzu - ein Zuwachs um 6.0%. Damit fällt das Wachstum in der ästhetischen Medizin fast fünfmal so hoch aus wie im gesamten Gesundheitssystem (⌀ 1.25%).
Erfolg in der plastischen Chirurgie erfordert mehr als medizinisches Fachwissen
Für Prof. Dr. Jörn Lohmeyer, Chefarzt für plastische und ästhetische Chirurgie am Diakonieklinikum Hamburg, verdankt sich der Erfolg nicht nur medizinischer Kompetenz, sondern auch zwischenmenschlichen Fähigkeiten: »Empathie, klare Kommunikation, kontinuierliche Weiterbildung, Teamarbeit und ästhetisches Verständnis sind entscheidend,« so der erfahrene Arzt, für den der Fokus auf die Patientenzufriedenheit unverlässlich ist.
Dass plastische Chirurgen darin bereits Bestnoten erzielen, zeigen insgesamt 4.96 von 5.0 Sternen. Mit dieser Bewertung übertreffen sie nicht nur den Gesamtschnitt aller auf jameda.de gelisteten Ärzte und Heilberufler (⌀ 4.61), sondern sind in 2023 die beliebteste Fachrichtung überhaupt.
Trotz Anforderungen an die Diskretion: kurze Wartezeiten
Zu den wichtigsten Anforderungen im Praxismanagement gehört nach wie vor eine diskrete Terminplanung. Trotzdem bieten Praxen und Schönheitskliniken vielen Patienten auch kurzfristig Termine an: Erhalten bundesweit und fachübergreifend nur 24% der Patienten innerhalb von einer Woche einen Arzttermin, sind es unter plastischen Chirurgen 32%.*
Wichtigste Leistungen: Wofür zum Beauty-Doc?
Die wichtigste Leistung, für die Patienten Schönheitskliniken und Praxen in 2023 aufsuchten, war die Behandlung mit Botulinumtoxin, kurz Botox. Dabei handelt es sich um einen langfristigen Trend, der sich bereits seit den letzten zwei Jahren fortsetzt. Besonders gefragt waren zudem Beratungstermine zur Brustvergrößerung, die Lidstraffung und Faltenbehandlung.
2024: Geht der Boom weiter?
Neugründungen, Erfahrungsberichte, Top-Leistungen: im R ückblick sprechen die Zahlen nicht nur für ein intaktes Patientenverhältnis, sondern auch für eine anhaltend hohe Nachfrage nach nicht-invasiven Techniken. Je stärker sich plastische Chirurgen auch auf diese einrichten, desto besser lenken sie die durch Soziale Medien ausgelösten Patientenströme in ihre Praxen. Konzentrieren sie sich zudem auf ihre Stärken in der Patientenkommunikation und Terminplanung, ist ein Ende des positiven Trends nicht abzusehen.
* jameda Studie 11/2023: Die meisten Patienten in Deutschland warten fachübergreifend zwischen 7 und 30 Tagen auf einen Arzttermin (51%), bei plastischen Chirurgen sind es nur 42%. Länger als 30 Tage wartet fachübergreifend jeder vierte Patient (25%), unter plastischen Chirurgen sind es 27%.
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