Der Pride Month, der wie jedes Jahr im Juni stattfindet, soll ein deutlichsichtbares Zeichen sein für Toleranz, Offenheit und Akzeptanz queerer Menschen. Denn Diskriminierungen gibt es noch immer – auch im Gesundheitswesen. jameda begreift den Pride Month 2022 als Auftakt, um sich bewusster mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Aus diesem Grund haben sich jameda-Geschäftsführer Dr. Florian Weiß und Aljosha Muttardi, Sinnfluencer und Teil des Casts von Queer Eye Germany, zu einem offenen Austausch getroffen (zum Video hier). „Aljosha hat noch bis 2021 als Arzt gearbeitet“, sagt Florian Weiß. „Gerade weil er beide Perspektiven kennt – die des Arztes und die des Patienten – war es uns wichtig, mit ihm über seine Erfahrungen zu sprechen. Gemeinsam sind wir der Frage nachgegangen, wie jameda als Arzt-Patienten-Plattform einen Beitrag leisten kann, damit queere Patient:innen sich bei Ärzt:innen verstanden und gut betreut fühlen.“
Wie die Praxis zum Safer Space wird
In dem Gespräch wird deutlich, dass „Safer Spaces“ für queere Menschen besonders wichtig sind, also Orte, an denen Akzeptanz und Verständnis zu erwarten ist. Ein kleiner aber wichtiger erster Schritt auf dem Weg zu einem geschützten Raum in der Praxis kann bereits darin bestehen, dass die Ärzt:innen und die Mitarbeiter:innen Patient:innen mit dem gewünschten Personalpronomen anreden. Dies macht insbesondere für nicht-Binäre, Trans- und Inter-Personen einen großen Unterschied. Aljosha Muttardi verweist zudem darauf, dass es vertrauensbildend sei, wenn der Anamnesebogen sich nicht auf binäre Geschlechterzuordnungen beschränke. „Wenn ich weiß, da ist eine Praxis, die mir nicht nur die Wahl lässt zwischen männlich und weiblich, sondern mir die Möglichkeit bietet, divers anzukreuzen, dann macht das einen großen Unterschied. Ich würde mich sofort wohlfühlen.“
Webinar zu gender-sensibler Sprache
Neben rund 8 Mio. Patient:innen erreicht jameda rund 275.000 Ärzt:innen. Diese Reichweite bietet großes Potential, um Sichtbarkeit für queere Themen zu schaffen und dafür zu sensibilisieren. „Mir hat das Gespräch mit Aljosha gezeigt, dass wir einen Beitrag leisten können, indem wir auf bestehende Probleme hinweisen und unter anderem die Bedeutung sensibler Sprache bei unseren Zielgruppen unterstreichen“, so Florian Weiß. „Uns ist bewusst, dass wir diese Themen über den Pride Month hinaus langfristig bei unseren Zielgruppen adressieren müssen, um einen Unterschied zu machen. In diesem Sinne arbeiten wir bereits an weiteren Aktionen und Formaten.“ Am 12. Juli veranstaltet jameda in Kooperation mit der auf inklusive Kommunikation spezialisierten Beratung Fairlanguage ein Webinar, das interessierte Ärzt:innen zu gendergerechter Sprache und deren nachhaltige Umsetzung in der Praxis schult. Ärzt:innen erhalten hier weitere Informationen und können sich hier für das kostenfreie Angebot registrieren.